Kapitel: 2 Demontage orig. Maskenband - 3 Neoprenmaskenband anbringen
1 Das Maskenband
1.1 Die Anforderungen an ein Maskenband
Ein Maskenband soll die Maske sicher während des Tauchens in Position halten. Es soll nicht zu locker und nicht zu straff sitzen. Das Maskenband soll langlebig sein. Ziel dabei ist es, soviel wie möglich auf „Problemzonen“ zu verzichten. Wird ohne Kopfhaube getaucht, soll es an den Haaren nicht ziepen. J
Du siehst hier eine sehr robuste, langlebige, stromlinienförmige, schnörkellose Maskenbandhalterung, welche bestmöglich ohne unnötigen „Schnickschnack" auskommt.
Hier geht es im Weiteren exemplarisch um den Umbau und die Montage einer Variante des fixen Maskenbandes, welche einmalig ein wenig Aufwand erfordert. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Ausführungen von Masken und deren Verbindungsmechanismen und Veränderungen der Maskengrundkörper können wir dies hier nur beispielhaft zeigen.
Abbildung 1 a-c: Verschiedene handelsübliche Maskenbändern von oben nach unten: a) Silikon-Maskenband mit Kunststoff-Mechanismen und zusätzlichem Neopren-Überzug, b) Textil-Maskenband mit Kunststoff-Mechanismen und Neopren-Mittelteil für den Hinterkopf, c) Neopren-Maskenband mit Klett.
1.1 Benötigtes Material und Werkzeug
An der Maske Deiner Wahl muss der Maskengrundkörper eine Montage wie nachfolgend gezeigt oder äquivalent ermöglichen. Die Artenvielfalt der Anbringung an den vielen auf dem Markt verfügbaren Masken ist grenzenlos und einfallsreich. Nicht jede Maske ist für eine Anpassung wie hier präsentiert geeignet.
Du benötigst ein gutes Neoprenmaskenband mit Klett an den Enden, auf Details dazu gehen wir auf der folgenden Seite noch tiefer ein. Für den Umbau benötigst Du zusätzlich:
- Ein ca. 40 cm langes Stück Fahrradschlauch (Rennrad 40 mm) und
- etwas Edelstahldraht
(hochlegierter Stahldraht, z. B. WIG-Schweißstab aus Edelstahl (Chrom-Nickel oder V4A), Durchmesser bedarfsabhängig ca. 1,2-1,5 mm je nach Bedarf und Lochdurchmesser an der entsprechenden Stelle), - einen soliden Seitenschneider oder eine/mehrere Kombizangen sowie
- etwas Schleifpapier (gut geeignet ab Körnung 200).
- ggf. etwas Schrumpfschlauch für den Draht, je nach Maskenkörper/Befestigung der Klammer
- Ein wasserfester Filzstift ist optional zum anzeichnen sehr hilfreich.
- Zur Demontage des Original-Maskenbandes hilft ggf. ein Splintentreiber oder der o. g. Stahldraht.
Abbildung 2: Neoprenmaskenband mit Klettbändern
Das Neopren sollte von guter Qualität und nicht zu dünn ausgelegt sein (etwa 5-7 mm dick), da es mit zunehmender Tiefe ergänzend zur Längsdehnung komprimiert wird. Die Art der Naht und das Material der Einfassung um das Neopren herum soll flexibel sein und die Dehnbarkeit des Neoprens nicht stark beeinträchtigen.
Aufgenähte/aufgeklebte/verschweißte Markenzeichen und Logos schränken die Dehnfähigkeit des Neoprens ein. Um die Eigenschaft der Dehnbarkeit des Neoprens über eine große Bandbreite zu haben, bevorzugen wir Maskenbänder ohne diese Zusätze oder nur mit Aufdruck. Aufdrucke beeinträchtigen i. d. R. kaum.
Die Klettbänder sollten für eine gute Fixierung und den Halt durch die Klettfunktion über eine ausreichende Länge verfügen. Auf dem Markt verfügbare Neoprenmaskenbänder verfügen grob formuliert über zwei Varianten eines „Klettverschlusses“:
- In Variante 1 sind die Klettbänder zweiteilig, ein Bereich mit Widerhaken/Klett und ein Teil Flausch. Das eigentliche Neoprenteil weist an der Innen- und Außenseite eine Textilkaschierung auf ähnlich der Außenseite von Neoprenanzügen. Bei solchen Neoprenmaskenbändern ist darauf zu achten, daß die Klettbänder ausreichend großzügig die spätere Längenfixierung ermöglichen – die Region in dem Klett und Flausch zusammenkommen sollte im Bereich der von Dir benötigten Maskenbandeinstellung möglichst lang sein!
- In Variante 2 sind ausschließlich Klettbänder mit Widerhakenaufsatz vernäht. Die Haftung der Bänder wird durch eine frotteeartige Flauschfläche auf der Innenseite des Neoprenmaskenbandes erzielt (siehe Abbildung 2).
2 Demontage des originalen Maskenbandes
Die Demontage des Maskenbandes und dessen Anbauteile, auf welche verzichtet werden kann, erfordert mitunter etwas handwerkliches Geschick.
Das originale Maskenband der hier gewählten Maske (Abbildung 3) verfügt über eine Vielzahl Kunststoffteile und ein suboptimal ausgestattetes Maskenband.
Abbildung 3: Maske mit Original-Maskenband
Abbildung 4: Entfernen der originalen Maskenbandhalterung
Zuerst entfernst Du mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges (bspw. ein Splintentreiber oder dem Stahldraht) die Metallstifte, welche die originale Maskenbandkonstruktion am Grundkörper fixieren und drückst diese heraus (siehe Abbildung 4).
Bei anderen Maskenmodellen (Abbildung 5) muss ggf. die Kunststoffkonstruktion am Maskenband etwas verformt/auseinandergedrückt werden, um die Maskenbandkonstruktion vom Grundkörper entfernen zu können.
Abbildung 5: Entfernen der originalen Maskenbandhalterung
3 Anbringen eines Neopren-Maskenbandes mit Klett
3.1 Vorbereitung: Anbringen einer festen Edelstahlklammer am Maskenkörper
Für die Montage des gewünschten Neoprenmaskenbandes am Grundkörper wird nun für jede Seite eine Klammer aus dem Edelstahlstab gefertigt. Die nötigte Länge pro Seite der zu biegenden Klammern wird über die Länge der Befestigungsmöglichkeiten im Grundkörper, der gewünschten Breite der Klammern und dem Längenverlust an den Biegeradien ermittelt (Abbildung 6-7).
Abbildung 6: Längsmaß ermitteln
Abbildung 7: Breitenmaß ermitteln
Mithilfe eines wasserfesten Stiftes wird die ermittelte Länge übertragen und die späteren Biegepunkte markiert (Abbildung 8). Mit einem robusten Seitenschneider oder eine Kombizange werden die Edelstahlstäbe abgelängt. (Abbildung 9) Die Enden werden auf dem Schleifpapier abgerundet.
Abbildung 8: Biegemarkierungen übertragen
Abbildung 9: Ablängen des Edelstahlstabes
Die vorbereiteten Edelstahlstäbe für die Klammern am Grundkörper biegst Du Dir nun mit Hilfe von geeignetem Werkzeug in die gewünschte Form. Berücksichtige dabei, dass die Klammern noch an den Maskengrundkörper montiert werden müssen! D. h., die Enden der Klammern müssen für eine Montage am geplanten Bereich ggf. noch geöffnet bleiben.
Abbildung 10: Biegen der Klammer – hier mit 3 von 4 fertiggestellten Biegungen - vorletzte Biegung noch ausstehend zwecks Montage.
Die Klammern/Spangen montierst Du nun an dem Maskengrundkörper. Dabei ist darauf zu achten, dass der Maskengrundkörper unbeschädigt bleibt.
Bei diesem Typ Maskenkörper (Abbildung 11) „verschwinden“ die Enden der Klammer im Gehäuse.
Abbildung 11: Einbau und Ausrichtung der neuen Klammer
Bei anderen Varianten empfiehlt es sich, die aufeinander zulaufenden Enden der Klammern wie in Abbildung 12 dargestellt zu positionieren und zusätzlich mit einem Schrumpfschlauch zu überziehen, um das Klettband zu schonen.
Abbildung 12: Einbau der Klammer am Kunststoff-Maskenkörper
3.2 Montage des Maskenbandes
Montiere einmal zur Probe das Maskenband und fixiere die Klettbänder in Deiner bevorzugten Einstellung. Nimm ggf. Deine dickste Kopfhaube bei der Anpassung zu Hilfe und markiere Dir die optimale Einstellung am Klett.
Vor der finalen Montage ermittelst Du nun über die Länge der Klettbänder den Abschnitt für den „Überzug“ – von der Klammer bis auf das Neopren. Schneide dann als Überzug ein Stück Fahrradschlauch für beide Seiten passend auf diese Länge zu.
Abbildung 13: Endmontage mit Überzug aus Fahrradschlauch über den Klett-Bereich
Löse die Klettbänder voneinander und fädel die Fahrradschlauch-Stücke weit auf das Maskenband auf (bis auf das Neopren, so daß Du die Klettbänder in der nötigen Längeneinstellung gut anbringen kannst). Nun fixiere die Klettbänder wieder miteinander (an den bei der Anpassung markierten Stellen), drücke sie zur Flausch- oder Frottee-Fläche hin gut zusammen und schiebe die Fahrradschlauchstücke über die Klettbänder. Das war es schon - Fertig!
Solltest Du einmal eine andere Längeneinstellung benötigen – z. B. bei flachen Urlaubstauchgängen in warmem Wasser – so kannst Du einfach die Überzüge aus Fahrradschlauch auf das Neoprenband herauf schieben und die Längeneinstellung anpassen.
Viel Spaß und viel Erfolg wünschen DIR
Sandra und Danny
Gerne begleiten wir Dich bei der Umsetzung von Doing It Right mit unseren Workshops!